Aufrüttler 5, Selbstverständlich...

Selbstverständlich...

Die  Kälte ist eingebrochen, im Kamin knistert das Feuer ich sitze dankbar und nachdenklich in der warmen Stube. Immer zu dieser Zeit wird mir bewusst...

 

...dass wir wohl die erste Generation sind, die von Kindesbeinen stets eine warme Stube hatten und nie frieren mussten in unseren Häusern. Was für ein Luxus, den wir heute einfach als normal und selbstverständlich anschauen.

 

Materieller Wohlstand

Vieles ist für uns heute einfach selbstverständlich.

 

Fliessend, warm Wasser, Strom, reichlich Essen, volle Einkaufsläden, neue Kleider, Geld im Portemonnaie für alles Nötige und Unnötige. Ein eigenes Auto, planmässiges Abfahrten der Züge und Busse, Ärzte und Notfallstationen. Massenunterhaltungen, TVs und Händys sind für jedermann erschwinglich geworden. Alles ist geregelt, alles funktioniert.

 

Die Brockenhäuser sind überfüllt und sind ein klares Zeichen einer übervollen Wohlstandsgesellschaft.

 

Luxus pur.

 

Können wir da nicht aus ganzem Herzen einfach dankbar sein?

 

Gesichter und gestresste Haltungen sagen viel ob wir es sind oder nicht.

 

 

Jede Medaille hat bekanntlich zwei Seiten. Der Fokus wurde in den Letzen Jahren so sehr auf das Materielle gerichtet das dadurch zwischenmenschliche Werte und Kontakte verloren gingen.

 

Wir sind so frei geworden und unabhängig, so dass wir auf niemanden mehr angewiesen sind. Tickets kaufen wir am Automaten, Geschäfte und Einkäufe werden über den Computer abgewickelt. Viele leben alleine in ihren vier Wänden und sind irgendwie froh ihre Ruhe zu haben und sich mit niemanden mehr abgeben zu müssen und..... trotzdem fehlt etwas.

 

Gerade in dieser Jahreszeit wo die Nächte länger werden macht sich auch eine Leere in uns breit. Suizidfälle häufen sich.

Fehlt es an menschlicher Geborgenheit und Aufmerksamkeit?

 

Das Leben verpassen

Wir sind so beschäftig damit, nichts zu verpassen und verpassen dabei das Leben rund um uns.

 

Ich möchte definitiv nicht auf all den obgenannten Luxus verzichten.

 

Doch wäre es nicht wünschenswert, dass wir die Werte der Zwischenmenschlichen Beziehungen wieder vermehrt in den Vordergrund rücken.

 

Uns Zeit für die nehmen, die uns wirklich wichtig sind. Einander wieder anschauen, sehen was im anderen vorgeht. Still zuhören was den anderen beschäftigt. Einfach da sein.

 

Dem freundlichen Servicepersonal ein aufrichtiges Kompliment machen für die aufmerksame Bedienung. Sich bedanken bei den Menschen die für uns Abklärungen getroffen haben.

Einer fremden Person einen Kaffee spendieren.

 

 

Es gibt so viele Möglichkeiten Wertschätzung und Dankbarkeit für alle zu zeigen denen wir begegnen. Wir könnten hier wieder etwas aufmerksamer werden und nicht alles was andere für uns tun als selbstverständlich annehmen. Es würde in unseren Herzen einiges wärmer.

 

Ich möchte mich jetzt gerade bei dir bedanken, dass du dir die Zeit genommen hast, bis hier her zu lesen und dir Gedanken darüber zu machen.

 

Schenken wir allen die uns begegnen einfach ein Lächeln und unsere Aufmerksamkeit.

 

Sollte nicht auch das wieder selbstverständlich werden?

 

 

Herzlichst

Margarete Zbinden

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